Eine Veranstaltung im Rahmen der 47. Literarischen Woche Bremen 2023
Im Herbst 2022 erschien erstmals ein Roman des chinesischen Autors Lu Nei auf Deutsch: »Mitgefühl«. Er spielt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Arbeitermilieu: Shuisheng verliert seine Familie während der Großen Hungersnot und wächst bei seinem Onkel in der Stadt am Fluss auf. Als Lehrling in einer Chemiefabrik lernt er mit dem aufmüpfigen Gensheng beim selben Meister. Während im Land die Kulturrevolution mit ihren politischen Kampagnen und Gewaltexzessen tobt, kämpfen die bitterarmen „Helden der Arbeit“ in der Fabrik um finanzielle Beihilfen. Intrigen, Missgunst und Bespitzelung bestimmen die Atmosphäre. Gensheng wird die heimliche Affäre mit einer Kollegin zum Verhängnis, während Shuisheng die Tochter des Meisters heiratet. Ihre stille Liebe und der starke Zusammenhalt der beiden bilden einen hoffnungsvollen Gegensatz zu den Ungerechtigkeiten und Unwägbarkeiten in der Fabrik und den gesellschaftlichen Umwälzungen im China zur Zeit des Wirtschaftsaufschwungs.
Die Übersetzerin wird Passagen aus dem Roman lesen und mit Nicolas Fritzensmeier,Konfuzius-Institut Bremen, über den historischen Hintergrund und die Besonderheiten und Probleme des Übersetzens sprechen.
Begrüßung: Katja Bischoff, Stadtbibliothek Bremen
Eine Veranstaltung des Konfuzius-Instituts Bremen in Kooperation mit der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung